Hans Pischner

deutscher Musikwissenschaftler und Cembalist; Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin 1963-1983; Präsident des DDR-Kulturbundes 1978-1990

* 20. Februar 1914 Breslau/Schlesien

† 15. Oktober 2016 Berlin

Herkunft

Hans Pischner wurde am 20. Febr. 1914 als Sohn einer Klavierlehrerin und eines Instrumentenbauers in Breslau /Schlesien geboren. Geprägt haben ihn die Atmosphäre in seinem demokratisch gesinnten und den Künsten offenen Elternhaus und die lebendige Kulturszene Breslaus.

Ausbildung

Nach Besuch der Schulen studierte P. 1936-1938 Klavier und Cembalo bei Bronislaw Ritter von Pozniak und Gertrud Wertheim sowie Musikwissenschaft an der Breslauer Universität. Er promovierte später (1961) in Leipzig im Fach Musikwissenschaft mit der Arbeit "Die Harmonielehre J.-Ph. Rameaus".

Wirken

Bereits 1933 war er erstmals als Cembalist öffentlich aufgetreten und spielte später Cembalo im "Berliner Kammertrio". Bis 1939 war er als Konzertsolist und Musiklehrer tätig.

Im Zweiten Weltkrieg, in den er bereits 1939 ziehen musste, geriet P. als Leutnant im Feldersatzbataillon 3/35 in sowjetische Gefangenschaft und besuchte die Antifa-Schule in Talizi. Seine antifaschistische Prägung und die bewusste Entscheidung für ein Leben in der DDR erklärte P. später in seiner Autobiographie mit einem Schuldgefühl angesichts des NS-Unrechts. 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft in die damalige Sowjetische Besatzungszone (SBZ) zurück und wurde ...